Deutsche Vita
Was ist heute, im sogenannten „vereinten Deutschland“, noch über die ehemalige DDR zu sagen, was nicht schon längst gesagt wurde?
Mit „Deutsche Vita“ widmet sich die Fotografin Anja König (*2001, in Berlin) dieser Frage. Ihr künstlerischer Fokus auf (analoger) Reportage- und Dokumentarfotografie führte sie im Zuge dieses Projekts zu einer Auseinandersetzung mit ihren eigenen Erinnerungen und Assoziationen aus früher Kindheit – an die Vagheit des Begriffs „Ostdeutschland“ und an das andere Leben ihrer Nächsten. Mit ihrer Reihe möchte Anja König die Sichtbarkeit für diese Leerstelle einklagen und fotografisch erzählen, wie vielfältig sich die ostdeutsche Herkunft in unsere geteilte Gegenwart einschreibt. Auf diese Weise erkundet sie, was „ostdeutsch“ heute heißt, welche Anknüpfungspunkte an ihr Leben auftauchen, was es heißt, künstlerisch gegen einen Stereotypen anzuarbeiten – es ist der Versuch ein Narrativ zu verändern. Ihre Arbeit zeigt, wie sich der ehemals ostdeutsche Raum in das Jetzt übersetzt: Architektur, Detailaufnahmen und Charakterdarstellungen erzeugen das ganzheitliche Bild einer vergessenen Gegenwart.
- Leni von der Waydbrink
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